Sieben Konzile: Das Erste Konzil von Konstantinopel (Challies.com)
Das Erste Konzil von Konstantinopel fand in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, Türkei statt. Es wurde von Theodosius I., der zu dieser Zeit Kaiser des Oströmischen Reiches war, einberufen. Das Konzil traf sich von Mai bis Juli des Jahres 381.
Das Konzil wurde einberufen um den Versuch zu unternehmen, die Kirche, welche in der Frage der Natur Christi und dessen Verhältnis zum Vater geteilten geblieben war, zu einen. Obgleich das Erste Konzil von Nicäa bereits versucht hatte einen Konsens zu erreichen, der Arianismus und anderen heterodoxen Auffassungen hinterließen Schlachtfelder in allen Regionen des Reiches.
Das Hauptaugenmerk des Konzils lag darauf, die Lehre, welche in dem Glaubensbekenntnis von Nicäa festgelegt worden war, wieder herzustellen. Sie taten dies, indem sie ein neues Bekenntnis verfassten, in welchem einige Formulierungen des Nizäanischen Bekenntnisses, welche sich als umstritten und problematisch erwiesen hatten, entfernen. Sie fügten ebenfalls Klärungen an Stellen hinzu, an welcher die kirchliche Lehre ein wenig weiter entfaltet, oder wo Orthodoxie in Frage gestellt wurde.
- den göttlichen Titel „Herr“,
- dessen göttliche Funktionen, Leben zu geben welches er von Natur aus besitzt, und die Propheten inspiriert zu haben
- seinen Ursprung aus dem Vater, nicht durch Schöpfung, sondern durch Hervorgehung
- höchste Verehrung dem Vater und Sohn gleich „dargebracht“ (von Leo Donald Davis, Die ersten sieben Ökumenischen Konzilien).
Das Konzil versuchte eine möglichst biblische Sprache bei der Beschreibung des Geistes zu verwenden, um die Lehre den Anwesenden so schmackhaft wie möglich zu machen. Dennoch verließen sechsunddreißig mazedonische Bischöfe das Konzil, weil diese nicht bereit waren, eine solch hohe Sprache für den Heiligen Geist zu akzeptieren. Eustathius von Sebaste repräsentiert deren Sichtweise, als er sagte: „Ich für meinen Teil wähle weder, den Heiligen Geist Gott zu nennen, noch wage ich ihn ein Geschöpf zu nennen.“
Das wichtigste Ergebnis des Konzils war das Glaubensbekenntnis von Konstantinopel. Es war dem Niceanischen Glaubensbekenntnis sehr ähnlich, aber es entfernt den Bannfluch gegen den Arianismus.
Wir* glauben an den einen Gottden Vater den Allmächtigender alles geschaffen hat Himmel und Erdedie sichtbare und die unsichtbare Welt.Und an den einen Herrn Jesus ChristusGottes eingeborenen Sohnaus dem Vater geboren vor aller Zeit:Gott von Gott Licht vom Lichtwahrer Gott vom wahren Gottgezeugt nicht geschaffeneines Wesens mit dem Vater;durch ihn ist alles geschaffen.Für uns Menschen und zu unserem Heilist er vom Himmel gekommenhat Fleisch angenommendurch den Heiligen Geist von der Jungfrau Mariaund ist Mensch geworden .Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatushat gelitten und ist begraben wordenist am dritten Tage auferstanden nach der Schriftund aufgefahren in den Himmel.Er sitzt zur Rechten des Vatersund wird wiederkommen in Herrlichkeitzu richten die Lebenden und die Toten;und seiner Herrschaft wird kein Ende sein.Wir glauben an den Heiligen Geistder Herr ist und lebendig machtder aus dem Vater und dem Sohn hervorgehtder mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wirdder gesprochen hat durch die Prophetenund die eine heilige katholische** und apostolische Kirche.Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.Wir erwarten die Auferstehung der Totenund das Leben der kommenden Welt. Amen* Der Originaltext hat durchgängig die Einzahl: Ich glaube…** oder: allgemeine
Das Erste Konzil von Konstantinopel war sowohl theologisch wie administrativ signifikant. Davis fasst dies jeweils trefflich zusammen: „Theologisch steht es auf der Logik des Konzils von Nicäa und wendet behutsam die Argumentation des Konzils hinsichtlich der Beziehung des Sohnes zum Vater, auf den Heiligen Geist an, wenngleich sich beschränkend in der Ausführung auf biblische Terminologie. Administrativ führte das Konzil die östliche Praxis der Anpassung der kirchlichen Organisation, an die zivile Organisation des Reiches fort, die Saat der Zwietracht säend unter den vier großen Bischofssitzen in Ost und West, durch die Erhöhung des kirchlichen Status Konstantinopels, um dessen Position des neuen Rom’s zu entsprechen.“
Das Konzil war bedeutend, jedoch viele Konzile würden notwendig sein, bevor es zu einer einheitlichen christlichen Lehre kam.